"Meine Schwester ist seit letztem Jahr in der Krippe. Die ist noch voll klein. Zuerst wollte sie immer zurück zu Mama, aber jetzt will sie nachmittags am liebsten hierbleiben. Zum Geburtstag hat sie der Erzieherin ein Bild gemalt, und die hat sich voll gefreut. Ich glaube, Mama war ein bisschen neidisch. Aber sie hat dann auch noch eins bekommen."
Hannah, fünf Jahre alt
In unserer Krippe betreuen wir als Team von acht Erzieher*innen aktuell vier Gruppen mit jeweils ca. zehn Kindern im Alter von einem bis drei Jahren. Während der vierwöchigen Eingewöhnungszeit bauen die Kinder eine enge Bindung zu den Erzieher*innen auf, die ihnen Sicherheit gibt. Dann können sie auf Entdeckungsreise gehen, Neues erforschen, ihren Sprachschatz erweitern, erste Beziehungen zu anderen Kindern knüpfen und so ihren Spiel-Raum Stück für Stück erweitern.
Die Arbeit in der Krippe bedeutet für uns, mit den Kindern gemeinsam den Alltag zu
(er-)leben – mit allen Herausforderungen und Glücksmomenten. Hierzu gehören eine gemeinsame Frühstücksrunde, Spielen und Basteln, Vorlesezeiten, Mittagsruhe und Tobezeiten im Garten. Wir reden mit den Kindern und geben ihnen Gelegenheit, Erlebtes zu erzählen und zu verarbeiten.
Schon im Umgang mit den Kleinsten ist es uns wichtig, jedes Kind als Persönlichkeit zu betrachten und seine Entwicklung zu respektieren und zu fördern – ohne zu sehr von außen in seine kindlichen Lernprozesse einzugreifen. Den Satz: "Dafür bist Du noch zu klein" gibt es bei uns nicht. Wir trauen auch den Kleinsten schon ganz viel zu – denn das macht Mut, auf Forschungsreise zu gehen!